Umgebindehäuser
Das Umgebindehaus ist ein besonderer Fachwerkhaustyp der das Bild unserer schönen Oberlausitz ausmacht. Es werden hier verschiedene Bauweisen miteinander kombiniert. Ein Umgebindehaus besteht immer aus einer Blockbohlenstube umrahmt mit dem eigentlichen Umgebinde, einer Holzständerkonstruktion, die das obere Fachwerk und die Dachkostruktion trägt. Diese Konstruktion hat vorallem die Aufgabe die Lasten aus dem Dachgeschoss und bei mehrgeschossigen Häusern aus dem Obergeschoss aufzunehmen um die Blockbohlen zu entlasten. Früher trennte der in der Mitte des Hauses liegende Flur das Haus in Wohn- und Wirtschaftsbereich. Der Wohnbereich in der Blockstube und der Wirtschaftbereich in dem Massivbauteil trennen so das Haus und waren so charakteristisch für die damalige Zeit. In vielen Bauernhäusern wären zudem Ställe integriert. Diese ländlich-bäuerliche Hausform prägt noch heute unsere Oberlausitz mit einer vielzahl an Umgebindehäusern.
Geschichte zum Umgebindehaus am Pochebach
Das heutige Haus am Pochebachweg wurde vermutlich ca. 1700 mit den ersten Umgebindehäusern in Neu-Jonsdorf am Pochebach erbaut. Als das Haus den damaligen Bewohnern zu klein geworden war, wurde um ca. 1850 die untere Blockstube um einen Meter verbreitert und die Dachkostruktion mit darunter liegendem Fachwerk angepasst und komplett erneuert. Die ursprüngliche Dachdeckung mit Stroh wurde durch ein Ziegeldach ersetzt. Bei Modernisierungen zu DDR-Zeiten ist mit den damals verfügbaren Mitteln gebaut und renoviert worden. Dadurch wurden massive Baufehler begangen und Feuchtigkeit konnte im Haus breit machen und nicht austrocknen. Das Haus wurde so bis 2010 als Wohnhaus genutzt und 2012 - 2014 komplett grundsaniert. Es wurde viel Wert darauf gelegt, die alte Baussubstanz wieder aufzubereiten und soviel wie möglich davon zu erhalten, sodass unser Haus wieder den ursprünglichen Charakter zurück erhalten hat. Sehen Sie selbst...
Früher: Wohnzimmer in DDR-Optik und Blümchentapete
Heute: Wohnzimmer mit freigelegten Blockbohlen und Holzdecke
